Orientalisch-Orthodoxe Kirchen
Als Orientalisch-Orthodoxe Kirchen bezeichnet man jene Kirchen, die die Beschlüsse des Konzils von Chalcedon (451) nicht angenommen haben. Die Gründe dafür waren recht unterschiedlich: Während sich in den Patriarchaten von Alexandrien und Antiochien eine starke Opposition gegen die Beschlüsse des Konzils von Chalcedon bildete, waren die Armenier und Äthiopier kaum in die Auseinandersetzungen um die chalcedonische Christologie involviert, sondern übernahmen erst später die Position der Kopten und Syrer. Wegen der starken Betonung der göttlichen Natur Jesu Christi in der christologischen Lehre dieser Kirchen wurden ihre Gläubigen lange Zeit als „Monophysiten“ bezeichnet. Der damit implizierte Vorwurf der Häresie trifft jedoch, wie neuere Forschungen belegen, nicht zu. Die Konfessionskunde spricht daher heute von der „vorchalcedonischen Orthodoxie“.
Die Orientalisch-orthodoxen Kirchen gehören verschiedenen Riten an. Sie sind daher jeweils als eigenständige Kirchen zu betrachten, die jedoch aufgrund der Übereinstimmung im Glauben untereinander in Kirchengemeinschaft stehen und sich als eine Kirchenfamilie verstehen.
Zur Familie der Orientalisch-orthodoxen Kirchen zählen: