Assyrische Kirche des Ostens
Die historischen Wurzeln der Assyrischen Kirche des Ostens liegen außerhalb des Römischen Reiches. Daher waren Vertreter dieser Kirche an den ersten großen Konzilen der frühen Christenheit nicht beteiligt. Die Assyrische Kirche erkannte später zwar die Entscheidungen der ersten beiden Ökumenischen Konzile (Nizäa 325 und Konstantinopel 381) an, verweigerte jedoch die Anerkennung der Beschlüsse des Konzils von Ephesus (431). Viele Anhänger des vom Konzil von Ephesus als Häretiker verurteilten Patriarchen Nestorius fanden Zuflucht im östlich der Reichsgrenzen liegenden Herrschaftsgebiet der Sassaniden, das in etwa den heutigen Irak und Iran umfasste und in dem die Assyrische Kirche des Ostens beheimatet war. Dies führte dazu, dass die Gläubigen dieser Kirche lange Zeit als „Nestorianer“ bezeichnet wurden, was sich durch neuere Forschungen als ein Fehlurteil erwiesen hat. In der Konfessionskunde wird die Assyrische Kirche des Ostens heute aufgrund der erwähnten Ablehnung der Beschlüsse des Konzils von Ephesus als „vorephesinische Orthodoxie“ bezeichnet.