Zypern: Konferenz über christliche Zukunftsperspektiven im Nahen Osten

Rund 300 Vertreterinnen und Vertreter der katholischen Kirchen im Nahen Osten kommen von Donnerstag bis Sonntag in Zypern zusammen, um aktuelle Herausforderungen und Zukunftsperspektiven für die Kirchen im Nahen Osten zu beraten. Die Konferenz findet anlässlich des (etwas verspätet begangenen) 10-Jahre-Jubiläums des Nachsynodalen Apostolischen Schreibens "Ecclesia in Medio Oriente" (Kirche im Nahen Osten) statt.

Papst Benedikt XVI. hatte am 16. September 2012 im Rahmen seiner Libanon-Reise in Beirut den Kirchenführern der Region das Abschlussdokument der Bischofssynode über den Nahen Osten überreicht. Nach einem feierlichen Gottesdienst mit rund 300.000 Menschen händigte der Papst den Patriarchen der mit Rom verbundenen orientalischen Kirchen sowie den Vertretern der türkischen und iranischen Bischofskonferenz jeweils persönlich ein Exemplar aus.

In das rund 100-seitige Dokument waren die Ergebnisse der Bischofssynode über den Nahen Osten eingeflossen, die im Oktober 2010 im Vatikan tagte. Benedikt XVI. forderte in dem Schreiben unter anderem vollständige Religionsfreiheit für die Christen im Nahen Osten. Zudem rief er zu einer Vertiefung des ökumenischen und interreligiösen Dialogs auf. Er wünsche sich, dass dieses Dokument zu einer "Richtschnur" für die katholischen Kirchen im Nahen Osten werde, sagte der Papst in einer kurzen Ansprache bei der Überreichung des Dokuments. Zugleich äußerte er die Hoffnung, dass das Christentum im Nahen Osten präsent und lebendig bleibe.

Zur aktuellen Konferenz in der zypriotischen Hauptstadt Nikosia werden Patriarchen, Bischöfe, Ordensobere und Ordensleute, aber auch Mitglieder von Vereinigungen und Bewegungen erwartet. Den Vorsitz hat Erzbischof Claudio Gugerotti, Präfekt des Dikasteriums für die Orientalischen Kirchen. Das Dikasterium ist Veranstalter der Konferenz.

Die Eröffnungsansprachen werden Erzbischof Gugerotti und Erzbischof Giovanni Pietro Dal Toso, Apostolischer Nuntius in Zypern und Jordanien, sowie der Lateinische Patriarch von Jerusalem Pierbattista Pizzaballa halten. Vorträge bzw. Impulse für die Beratungen werden u.a. Bischof Paolo Martinelli, Apostolischer Vikar von Südarabien, Nadim Ammann, Mitglied der Vereinigung der Hilfswerke für die katholischen Ostkirchen ("Riunione delle Opere di Aiuto alle Chiese Orientali"/ROACO), die libanesischen Sozialwissenschaftlerin Prof. Mirna Mzawaq sowie die österreichisch-palästinensische Theologin und PRO ORIENTE-Mitarbeiterin Viola Raheb beisteuern.