Usbekistan: Salzburger Tagung über Christentum an der Seidenstraße
In Samarkand fand unter Leitung des Salzburger Ostkirchenexperten Prof. Winkler die siebente Auflage der "Salzburg International Conference on Syriac Christianity in Central Asia and China" statt
Taschkent/Salzburg, 28.09.23 (poi) In der usbekischen Stadt Samarkand hat bis einschließlich Mittwoch die bereits siebente "Salzburg International Conference on Syriac Christianity in Central Asia and China" stattgefunden. Rund 50 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus aller Welt referierten und diskutierten neueste Forschungsergebnisse zur "Kirche des Ostens". Die Tagung des Salzburger Zentrums zur Erforschung des Christlichen Ostens (ZECO) fand in Kooperation mit dem International Institute of Central Asian Studies (IICAS) des UNESCO Silk Road-Programms statt und wurde vom Salzburger Ostkirchenexperten Prof. Dietmar Winkler und dem IICAS-Direktor Dimitriy Voyakin geleitet.
Das ostsyrische Christentum breitete sich über die Seidenstraßen nach Zentralasien, Indien und China aus und erreichte bereits im 7. Jahrhundert den chinesischen Kaiserhof der Tang-Dynastie. In der Zeit der Mongolen war die Kirche des Ostens (früher fälschlich "nestorianisch" genannt) die geografisch größte Kirche der Christenheit und umspannte eine Vielfalt von Sprachen und Kulturen quer durch Asien. Der Erforschung dieser Zeit und der komplexen Ausbreitung der Kirche widmet sich die Salzburger Tagungsreihe.
Bei der Tagungsreihe handle es sich um eine interdisziplinäre Zusammenschau von Theologie, Religions- und Geschichtswissenschaften, Archäologie, Philologie, Handschriftenkunde und Epigraphik (Syrisch, Uighurisch, Sogdisch, Altiranisch, Arabisch, Chinesisch), so Winkler gegenüber dem PRO ORIENTE-Informationsdienst.
In Samarkand konnte das 20-Jahr-Jubiläum der "Salzburg International Conferences on Syriac Christianity in Central Asia and China" begangen werden – laut Prof. Winkler die weltweit bedeutendste interdisziplinäre Konferenzreihe zum Christentum an der Seidenstraße. Die Tagungsreihe bringe regelmäßig international führende Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus aller Welt zusammen; so etwa aus Australien, Belgien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Hongkong, Indien, Italien, Japan, Kanada, den Niederlanden, Russland, der Schweiz, Singapur, der Türkei, den USA und aus Österreich. Durch den Gang nach Zentralasien - schon die 6. Tagung 2019 fand im kasachischen Almaty statt - konnten ebenso neueste Forschungsergebnisse aus Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan, Tadschikistan und der Mongolei eingebunden werden.
Protagonistin der Tagungsreihe ist neben Prof. Winkler die aus China stammende und in Salzburg forschende und lehrende Ostkirchenxpertin Li Tang. Die Salzburger PRO ORIENTE-Sektion hat die Tagungsreihe von Anfang an maßgeblich unterstützt.