Ukrainisches Kirchenoberhaupt Epiphanij wird im Phanar erwartet
Besuch bei Patriarch Bartholomaios I. in Istanbul anlässlich des "Sonntags der Orthodoxie"

Metropolit Epiphanij (Dumenko) , Oberhaupt der Orthodoxen Kirche der Ukraine, wird anlässlich der Feierlichkeiten zum "Sonntag der Orthodoxie" im Phanar in Istanbul erwartet. Patriarch Bartholomaios und Epiphanij werden gemeinsam an diesem Samstag einer Vesper und am Sonntag dem Festgottesdienst in der Georgskathedrale vorstehen, wie das Ökumenische Patriarchat von Konstantinopel mitteilte.
Bartholomaios und Epiphanij wollen mit den gemeinsamen Gottesdiensten auch ihre guten Beziehungen demonstrieren. Das Patriarchat von Konstantinopel steht im Ukraine-Krieg fest an der Seite der Ukraine und vor allem auch an der Seite der unabhängigen (autokephalen) Orthodoxen Kirche der Ukraine.
Die Orthodoxe Kirche der Ukraine (OKU) entstand Ende 2018 mit Unterstützung des Ökumenischen Patriarchen als Zusammenschluss des nach der staatlichen Unabhängigkeit der Ukraine entstandenen Kiewer Patriarchats und einer kleineren Kirche. Neben dieser Kirche besteht in der Ukraine weiterhin die bis zum Kriegsbeginn 2022 mit Moskau verbundene Ukrainisch-Orthodoxe Kirche (UOK). Patriarch Bartholomaios hatte der OKU Anfang 2019 mit der Unterzeichnung des sogenannten "Tomos" ihre Unabhängigkeit (Autokephalie) verliehen. Dies wurde bislang aber nur von einem Teil der orthodoxen Kirchen anerkannt und führte unmittelbar auch zur Unterbrechung der vollen Communio (kirchlichen Gemeinschaft) mit dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel durch das Moskauer Patriarchat.
Der "Sonntag der Orthodoxie" erinnert an das 7. Ökumenische Konzil von Nicäa im Jahr 787, bei dem die Ikonenverehrung als rechtmäßig wiederhergestellt wurde. Das Fest fällt immer auf den ersten orthodoxen Fastensonntag. Es wird mitunter auch als Zeichen der Einheit der Orthodoxen Kirche begangen, wobei diese Einheit in den vergangenen Jahren stark belastet ist.