Salzburg: Fotoausstellung über bedrohtes armenisches Kulturerbe in Artsach
Ausstellungseröffnung und Kurzsymposion am 11. Mai - Armenien-Expertin Prof. Dum-Tragut: Bedrohtes Kulturgut einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich machen
Dem bedrohten armenischen Kulturerbe in Berg-Karabach (Artsach) ist ab 11. Mai in Salzburg eine Ausstellung gewidmet, zu der u.a. die Salzburger PRO ORIENTE-Sektion einlädt. In Armenien wie auch international werden die Sorgen immer größer, dass Aserbaidschan ernsthaft daran denkt, das christliche Erbe von Berg-Karabach nachhaltig zu zerstören. Ein großer Teil Berg-Karabachs kam in Folge des Kriegs im Herbst 2020 unter die Kontrolle Aserbaidschans. Dazu zählen auch viele bedeutende christliche Stätten wie die Kathedrale von Sushi oder das Kloster Dadivank, die nun nicht länger zum armenisch kontrollierten Gebiet gehören.
"Kultur in Konflikt. Das armenische Kulturerbe in Artsach" lautet der Titel der Fotoausstellung, mit der das Kulturerbe einer breiteren Öffentlichkeit vorgestellt werden soll. Eröffnet wird die Ausstellung im Foyer der Katholisch-Theologischen Fakultät und am Gang des "Zentrums zur Erforschung des Christlichen Ostens" (ZECO, Universitätsplatz 1, Parterre und 1. Stock) am Mittwoch, 11. Mai. Gestaltet wurde sie von der Salzburger Armenien-Expertin Jasmin Dum-Tragut, die gegenüber dem PRO ORIENTE-Informationsdienst die Notwendigkeit unterstrich, dieses bedrohte Kulturgut einer breiteren Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Prof. Dum-Tragut leitet das ZECO in Salzburg und ist Konsultorin der Stiftung PRO ORIENTE.
Die Ausstellungseröffnung beginnt am 11. Mai um 12 Uhr mit Vorträgen über die Gefährdung des Kulturgutes und notwendige Schutzmaßnahmen. Es berichten Erzbischof Vrtanes Abrahamyan von Artsach, der Erzbischof der armenischen Diözese USA West, Erzbischof Hovnan Derderian, sowie der Leiter des "Mother See of Holy Etchmiadzin Office for Artsakh cultural-religious heritage issues", Vardapet Garegin.
Aus Wien werden der Patriachaldelegat für Mitteleuropa und Schweden, Bischof Tiran Petrosyan, sowie der armenische Botschafter Armen Papikyan an der Veranstaltung teilnehmen. Auch der Salzburger Erzbischof Franz Lackner hat sein Kommen zugesagt. Im Rahmen der Veranstaltung wird auch das Buch "Endangered Armenian cultural-religious heritage of Artsakh" präsentiert, das Prof. Dum-Tragut gemeinsam mit weiteren Experten geschrieben und veröffentlicht hat.
Internationale Tagung in Wien
Die Veranstaltung in Salzburg ist gleichsam der Auftakt zu einer am 13. und 14. folgenden großen internationalen Konferenz zum Thema des gefährdeten Kulturguts in Artsach am Kunsthistorischen Museum in Wien. Im Rahmen der Konferenz wird am Abend des 13. Mai die Ausstellung "Von Karabach nach Wien. Armenisches Kulturgut aus Karabach im Wiener Mechitharistenkloster" eröffnet. Zu den Mitveranstaltern bzw. Förderern der Konferenz zählen neben der Armenisch-apostolischen Kirche u.a. das ZECO und "Blue Shield Österreich". Die Organisation setzt sich für die Bewahrung von bedrohten Kulturgütern ein.
Eröffnet wird die Tagung u.a. von Bischof Tiran Petrosyan. Zu den Rednern zählen u.a. Blue Shield Österreich-Präsident Karl Habsburg, Erzbischof Hovnan Derderian sowie zahlreiche Armenien-Expertinnen und -Experten aus aller Welt.