Rumänisch-orthodoxe Kirche in Österreich wächst
Delegation der Linzer PRO ORIENTE-Sektion zu Gast in rumänischer Gemeinde in Braunau
Linz, 19.11.24 (poi) Die rumänisch-orthodoxe Kirche in Österreich verzeichnet ein erfreuliches Wachstum an Gläubigen und kirchlichen Strukturen. Das wurde beim jüngsten Besuch einer Delegation der Linzer PRO ORIENTE-Sektion in Braunau deutlich. Die Delegation mit dem PRO ORIENTE-Sektionsvorsitzenden Josef Pühringer an der Spitze wurde von Pfarrer Gunther Ioan Lassel in der katholischen Bürgerspitalkirche empfangen, wo die rumänisch-orthodoxe Gemeinde ihre Sonntags-Gottesdienste feiert. Laut dem Pfarrer erstreckt sich das Einzugsgebiet der stets wachsenden Gemeinde weit über Braunau hinaus bis Deutschland und in Richtung Salzburg. Bei den Sonntagsgottesdiensten kommen etwa 100 Personen zusammen. Die rumänische Gemeinde möchte das Gastrecht auch nur in Anspruch nehmen, bis sie eine eigene Kirche erhält oder erbauen kann und somit unabhängig wird, so der Pfarrer über seine Wünsche für die Zukunft.
Zum Treffen war auch Pfarrer Stefan Lungeanu aus Linz-Traun gekommen, bei dem eine PRO ORIENTE-Delegation im vergangenen Jahr zu Besuch war. Lungeanu ist mittlerweile von Bischof Serafim zum Erzpriester ernannt worden. Im Rahmen der sogenannten Besuchsökumene ist der Linzer PRO ORIENTE-Arbeitsausschuss mit einer Delegation jedes Jahr bei einer oder zwei orthodoxen oder orientalischen Gemeinden, die auf dem Gebiet der Diözese Linz ansässig sind, zu Gast.
Neben den Mitgliedern von PRO ORIENTE waren in Braunau auch Gemeindemitglieder der Rumänisch-orthodoxen Pfarre, der katholischen Pfarrgemeinden Braunaus, die Leiterin des Interreligiösen Arbeitskreises Braunau, Waltraud Krenn, und die Oberin des Braunauer Krankenhauses, Sr. Katharina Franz, zum Pfarrbesuch gekommen.
PRO ORIENTE-Sektionsvorsitzender Pühringer erläuterte die Aufgaben und Zielsetzungen der Stiftung und wies auf die Gemeinsamkeiten und Probleme der Kirchen hin. Eine gemeinsame Vesper mit den Anwesenden zeigte, dass die Tradition mit dem Gebet der Psalmen in beiden Konfessionen einen hohen Stellenwert hat. Fürbitten, ein Friedensgebet und das gemeinsame Vaterunser rundeten den ökumenischen Gottesdienst ab. Den Abschluss bildete ein informeller Austausch zwischen allen Gästen und eine liebevoll angerichtete Agape mit traditionellen rumänischen und österreichischen Speisen.
Im kommenden Jahr ist geplant, die ökumenischen Besuche bei den Gemeinden der Griechisch-orthodoxen und der Russisch-orthodoxen Kirche fortzusetzen, hieß es von Seiten der Linzer PRO ORIENTE-Sektion.
Über die genaue Zahl der rumänisch-orthodoxen Gläubigen in Österreich gibt es keine Angaben. Schätzungen reichen von 50.000 bis 150.000, wobei mehrere Beobachter davon ausgehen, dass ein mittlerer Wert von um die 100.000 eine realistische Angabe sein könnte. Rumänisch-orthodoxe Pfarrgemeinden gibt es in Wien, Salzburg, Graz, Linz, Klagenfurt, Innsbruck, St. Pölten, Knittelfeld, Wiener Neustadt, Feldkirch, Krems, Braunau, Bruck an der Mur/Kapfenberg, Gleisdorf, Wels, Zell am See, Oberwart/Oberpullendorf, Vöcklabruck, Neudau und Bruck an der Leitha. Die rumänisch-orthodoxen Kirchengemeinden in Österreich gehören zur Erzdiözese für Deutschland, Österreich und Luxemburg mit Bischof Serafim an der Spitze. Er hat seinen Bischofssitz in Nürnberg.