PRO ORIENTE würdigt ökumenische Verdienste von Papst Franziskus
Präsident Koja: Papsttod zu Ostern ist Aufruf, gemeinsames Osterfest aller Christen auf Dauer zu stellen

Mit großer Trauer nimmt die Stiftung PRO ORIENTE Abschied von Papst Franziskus. Dieser habe große Verdienste gerade auch im Bereich der Ökumene erworben, zeigte sich PRO ORIENTE-Präsident Clemens Koja überzeugt. Franziskus sei "ein großer Brückenbauer" auch zu den östlichen Kirchen gewesen. Außerdem habe er sich unermüdlich für ein gemeinsames Osterfest aller Christen eingesetzt.
Es folgte die Erklärung von PRO ORIENTE-Präsident Koja im Wortlaut:
Mit Bestürzung und großer Trauer nimmt die Stiftung PRO ORIENTE Abschied von Papst Franziskus, der ein großer Brückenbauer auch zu unseren Schwestern und Brüdern in den östlichen Kirchen war. Noch in seiner Osterbotschaft erwähnte er das in diesem Jahr von orthodoxen und katholischen Christen am selben Tag gefeierte Osterfest, an dem, so der Wunsch des Papstes, vom Heiligen Grab in der Jerusalemer Auferstehungskirche das Licht des Friedens ausstrahlen möge über das gesamte Heilige Land, den Nahen Osten und die ganze Welt.
Unermüdlich hat er sich von Beginn seines Pontifikats an, gemeinsam mit dem Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel, Bartholomaios I., und mit vielen anderen dafür eingesetzt, dass die Christinnen und Christen aller Kirchen weltweit künftig in jedem Jahr gemeinsam Ostern feiern können. Nur gut ein Jahr nach seiner Wahl haben beide gemeinsam, zusammen mit den lokalen Kirchenoberen und Vertreterinnen und Vertretern der Christen im Heiligen Land, im Mai 2014 am Heiligen Grab in Jerusalem für die Einheit gebetet.
Dass er ausgerechnet an diesem gemeinsam gefeierten Osterfest des Jahres 2025 in das himmlische Jerusalem gerufen wurde, ist für mich daher mehr als ein Zeichen – es ist ein Aufruf, dem Zeugnis von Papst Franziskus für die Einheit stiftende Kraft der österlichen Auferstehungsbotschaft zu folgen, indem das höchste Fest der Christen künftig überall, in jedem Jahr und in allen Kirchen gemeinsam gefeiert wird.
Gemeinsam mit unseren Partnerinnen und Partnern in den östlichen Kirchen wollen wir als Stiftung PRO ORIENTE auf diesem Weg, den Papst Franziskus uns durch sein Leben und Wirken, und sogar noch in seinem österlichen Tod gewiesen hat, weiter vorangehen.
Internationale Ökumenische Konferenz
Diesen von Franziskus vorgezeichneten Weg der Einheit wolle man auch seitens PRO ORIENTE weitergehen, so Koja abschließend. Ein nächster Schritt auf diesem Weg wird etwa die Internationale Ökumenische Konferenz aus Anlass des 1.700-Jahr-Jubiläums des Konzils von Nizäa vom 4. bis 7. Juni in Rom sein.
Die Konferenz, die vom Institut für Ökumenische Studien des Angelicum und der "Internationalen Orthodoxen Theologischen Vereinigung" (IOTA) organisiert wird, steht unter dem Titel "Nizäa und die Kirche des Dritten Jahrtausends: Auf dem Weg zu Orthodox-Katholischer Einheit". PRO ORIENTE organisiert dabei u.a. ein ökumenisch zusammengesetztes Panel über das Thema "Die Bedeutung einer gemeinsamen Feier von Ostern für die Einheit der Christen".