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PRO ORIENTE-Summer Course: Neues Video online

Junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler kamen vom 2. bis 5. September nach Wien – In neuem Video geben sie über ihre ökumenischen Erfahrungen und Visionen Auskunft

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Foto: Pro Oriente

Wien, 24.09.24 (poi) 25 junge Nachwuchswissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Bereich der Theologie und verwandter Studienfächer haben Anfang September am diesjährigen PRO ORIENTE-Summer Course in Wien teilgenommen. Einen kleinen Einblick – inhaltlich und atmosphärisch – vermittelt ein Video, das über die mehrtägige Veranstaltung gedreht wurde, und in dem sowohl die Referentinnen und Referenten als auch die Teilnehmenden zu Wort kommen.

Das Video ist auf dem YouTube-Kanal von PRO ORIENTE abrufbar.

Der Summer Course vom 2. bis 5. September stand heuer unter dem Motto "Ökumene und Lernen". Den öffentlichen Eröffnungsvortrag im Wiener Michaelerkloster hielt die schwedische lutherische emeritierte Erzbischöfin Antje Jackelén. Sie plädierte für ein von der Taufe her begründetes Kirchenverständnis (Ekklesiologie), das die Ökumene ein gutes Stück voranbringen könnte. Die Taufe verbinde alle Christinnen und Christen, so Jackelén. Eine solche Ekklesiologie sei wie "Dynamit", mit dem von Menschen errichtete, kirchentrennende Wände zum Einsturz gebracht werden könnten, um neuen Raum für den Heiligen Geist zu schaffen. Jackelen erinnerte zudem in ihrem Vortrag an wichtige Meilensteine und Errungenschaften des ökumenischen Dialogs rund um das Reformationsjubiläum im Jahr 2017.

Zu den Referierenden und Impulsgebenden zählten neben Erzbischöfin Jackelen Prof. Ulrike Bechmann, emeritierte Professorin für Religionswissenschaft an der Karl-Franzens-Universität Graz, die über die Genese und aktuelle Entwicklungen des "Weltgebetstages der Frauen" sprach, als dessen Geschäftsführerin und Theologische Referentin des Deutschen Komitees sie zehn Jahre lang fungierte.

Prof. Gabriel Hachem, der an der Heilig-Geist-Universität von Kaslik (USEK) in Beirut/Libanon Systematische Theologie lehrt, benannte vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen im Middle East Council of Churches und der Initiative We choose abundant life, deren Gründungsmitglied er ist, ökumenische Herausforderungen für gemeinsames ökumenisches Lernen im Nahen Osten.

Stanislau Paulau, Professor für Globale Christentumsgeschichte mit dem Schwerpunkt Orthodoxie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, leitete die Teilnehmenden dazu an, Kriterien für eine gemeinsame ökumenische Kirchengeschichtsschreibung zu entwickeln bzw. bestehende Ansätze und Vorschläge aus Forschung und Ökumene entlang heutiger Gegebenheiten fortzuschreiben.

Ebenso wichtig wie die Impulse der Vortragenden: Die jungen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler präsentierten ihre eigenen Forschungs- und Kooperationsprojekte. Zudem konnten sie sich mit den Vortragenden in ungezwungener Weise über Meilensteine und Herausforderungen der eigenen beruflichen Biografie sowie über Motivationen und ökumenische Visionen austauschen.

Die Summer Course-Gruppe war zudem zu Gast in der koptisch-orthodoxen Kirche der heiligen Jungfrau von Zeitoun im 22. Wiener Gemeindebezirk. Gemeinsam mit zwei jungen Diakonen begrüßte Bischof Anba Gabriel die Gäste in seiner Kathedrale mit großer Herzlichkeit. Die beiden Diakone hielten Kurzvorträge über die Geschichte der koptischen Kirche in Österreich sowie die lokalen ökumenischen Beziehungen ihrer Kirche zur katholischen Kirche, bevor Bischof Anba Gabriel sich den Fragen der Summer Course-Teilnehmenden stellte. Ein Abendessen mit typischer Wiener Küche beschloss den ökumenischen Besuch.

Den PRO ORIENTE-Summer Course gibt es seit 2015. Die Stiftung PRO ORIENTE bietet damit eine Plattform für Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler aus verschiedenen Ländern und kirchlichen Traditionen, um ihre Forschungen zu präsentieren, sich zu vernetzen und sich mit etablierten Theologinnen und Theologen auszutauschen.