Patriarch Bartholomaios: Russland hat den schlechtesten Weg gewählt

Der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I. hat einmal mehr den Angriff Russlands auf die Ukraine verurteilt. Der Krieg sei ungerechtfertigt und inakzeptabel und alles andere als ein heiliger Krieg, von dem der Moskauer Patriarch Kyrill spreche. Bartholomaios sprach hingegen wörtlich von einem "unheiligen und bösen Krieg". Der Patriarch äußerte sich im Rahmen einer Pressekonferenz im Vorfeld einer orthodoxen Jugendkonferenz in Istanbul, wie das Infoportal "OrthodoxTimes" am Montag berichtete.

Wenn auf beiden Seiten tausende Soldaten und Zivilisten sterben, wie könne man diesen Krieg befürworten-zeigte Bartholomaios keinerlei Verständnis für die Position des Moskauer Patriarchen. Russland habe den schlechtesten Weg gewählt, um seine vermeintlichen Probleme mit der Ukraine zu lösen.

Eigentlicher Anlass der Pressekonferenz war eine bevorstehende Jugendveranstaltung in Istanbul, zu der orthodoxe Jugendliche verschiedenster Nationalitäten, die in der Türkei leben, erwartet werden. Patriarch Bartholomaios stellte einmal mehr fest, dass die Türkei einzig und allein zum Jurisdiktionsgebiet des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel gehöre. In der Türkei würden orthodoxe Christinnen und Christen verschiedenster Nationalitäten leben. "Sie alle sind Kinder des Patriarchats, solange sie hier in der Türkei leben", so der Patriarch wörtlich.

Weder das russische, noch das rumänische oder bulgarische Patriarchat seien für die Gläubigen dieser Nationalitäten in der Türkei zuständig. Und so seien auch all jene jungen Menschen, die sich Anfang September zu einer Konferenz in Istanbul versammeln werden, "geistliche Kinder des Ökumenischen Patriarchats". Sie würden unabhängig von ihrer nationalen Herkunft dem Ökumenischen Patriarchat angehören. Und das Patriarchat stehe ihnen zur Verfügung, "um ihre religiösen und spirituellen Bedürfnisse zu befriedigen." Das Jugendtreffen findet vom 1. bis 4. September im Istanbuler Stadtteil Pendik statt.