Ökumenisches Patriarchat solidarisch mit Opfern der Gewalt in Syrien
Hl. Synod fordert Schutz aller religiösen und ethnischen Gemeinschaften im Land

Der Hl. Synod des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel hat auf seiner jüngsten Sitzung eine sofortige Beendigung aller Gewalttaten und die Wahrung des sozialen Friedens in Syrien verlangt. Zugleich haben sich die Metropoliten und Bischöfe, die am Montag und Dienstag im Phanar in Istanbul unter dem Vorsitz von Patriarch Bartholomaios zu ihrer Versammlung zusammengekommen waren, mit dem griechisch-orthodoxen Patriarchat von Antiochien solidarisch erklärt.
In einem Schreiben mahnt der Synod auch den Schutz unschuldiger Zivilisten und aller religiösen und ethnischen Gemeinschaften im Land ein. Darauf dränge man die neue syrische Regierung, und dafür bete man auch in allen Diözesen des Patriarchats in aller Welt.
Patriarch Bartholomaios hatte schon Ende 2024 bei einem persönlichen Gespräch mit dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan auf die schwierige Situation für religiöse und ethnische Minderheiten in Syrien hingewiesen. Er bat damals Erdogan, seinen Einfluss geltend zu machen, um den Schutz des Lebens und die Sicherheit der christlichen Gemeinschaften und aller ethnischen und religiösen Gruppen zu gewährleisten.
Zwischen dem Ökumenischen Patriarchat von Konstantinopel und dem Patriarchat von Antiochien bestehen enge historische Beziehungen. Fast die Hälfte aller Christinnen und Christen in Syrien gehört der orthodoxen Kirche des Patriarchats von Antiochien an.
Insgesamt wurden nach Angaben der in London ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in den vergangenen Tagen mehr als 1.300 Menschen getötet, darunter 231 Kämpfer der neuen Führung sowie 250 Assad-treue Kämpfer. Zugleich wurden den Angaben zufolge aber auch mindestens 830 Zivilistinnen und Zivilisten getötet. Die Beobachtungsstelle sprach von regelrechten "Massakern" und "Hinrichtungen", bei denen auch Kinder getötet worden seien.