Kardinal Schönborn würdigt Verdienste der Stiftung PRO ORIENTE
Wiener Erzbischof hebt bei Pressegespräch in Wien Nahost-Jugendworkshops der Stiftung als ökumenisches Vorzeigeprojekt hervor
Wien, 19.12.24 (poi) Die Stiftung PRO ORIENTE, die von Kardinal Franz König vor 60 Jahren gegründet wurde, hat seither und bis heute "wirklich Großes geleistet". Mit diesen Worten hat Kardinal Christoph Schönborn dieser Tage bei einem Pressegespräch in Wien die Verdienste der Stiftung gewürdigt. Als Beispiel für ein auf die Zukunft hin ausgerichtete ökumenisches Projekt hob Schönborn dabei die Nahost-Jugendworkshops der Stiftung hervor, die PRO ORIENTE seit 2022 gemeinsam mit der "We choose abundant life"-Gruppe durchführt.
Die zahlreichen Workshops in allen Ländern des Nahen Ostens brachten bereits Hunderte junge Erwachsene aller Kirchen zusammen. Die jungen Menschen reflektieren im Rahmen des Projektes die politische, ökonomische, gesellschaftliche und kirchliche Situation in ihren Heimatländern und erarbeiten Zukunftsszenarien für Verbesserungen. Die zwei nächsten Workshops sind im Jänner im Irak geplant.
Schönborn berichtete auch von vielen guten persönlichen Beziehungen mit Vertretern der Orthodoxie. Mit vielen Bischöfen und Patriarchen teile er auch die Auffassung, dass man sich in der Ökumene nicht nur um strittige theologische Fragen kümmern sollte, bei denen man kaum vorankommt, sondern sich vielmehr auf die gemeinsame Aufgabe der Evangelisierung konzentrieren sollte.
Führungswechsel bei PRO ORIENTE
Kardinal Schönborn ist Vorsitzender des Kuratoriums der Stiftung PRO ORIENTE. Bei der letzten Kuratoriumssitzung der Stiftung wurde Botschafter Clemens Koja zum neuen Präsidenten gewählt. Koja tritt sein Amt mit 1. Jänner 2025 an. Er folgt auf Botschafter Alfons Kloss, der die Stiftung seit 2018 als Präsident leitete und sein Amt auf eigenen Wunsch mit Jahresende zurücklegt.
Die Kuratoriumssitzung im September war aller Wahrscheinlichkeit nach die letzte mit Kardinal Schönborn als Vorsitzendem. Mit der Annahme des Rücktrittsansuchens Schönborns als Erzbischof von Wien durch Papst Franziskus wird in zeitlicher Nähe zum 80. Geburtstag des Kardinals im Jänner gerechnet. Damit würde auch seine Amtszeit als Kuratoriumsvorsitzender von PRO ORIENTE enden, da diese Aufgabe satzungsgemäß immer vom jeweiligen Wiener Erzbischof wahrzunehmen ist. Der künftige Nachfolger von Kardinal Schönborn als Erzbischof von Wien würde damit ab dem Zeitpunkt der Amtsübernahme auch Vorsitzender im PRO ORIENTE-Kuratorium.