Kairo: Start für Bau eines katholischen Kinderkrankenhauses

In Kairo wird ein neues kirchliches Kinderkrankenhaus gebaut. Das neue "Bambino Gesu"-Spital soll in Trägerschaft der Koptisch-katholischen Kirche die Gesundheitsversorgung von Kindern und schwangeren Frauen verbessern und die immer noch hohe Mütter- und Kleinkindersterblichkeit im Raum Kairo senken. Es wird in der neuen Verwaltungshauptstadt Neu-Kairo errichtet, die Wohnraum für ca. sieben Millionen Menschen bereitstellen soll. Das Grundstück für den Bau wurde der Kirche vom ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi zur Verfügung gestellt, wie der vatikanische Fides-Nachrichtendienst berichtete.

Der koptisch-katholische Patriarch Ibrahim Isaac Sidrak dankte dem ägyptischen Präsidenten für die Bereitstellung des Grundstücks. Das Kinderkrankenhaus in Kairo wird in enger Zusammenarbeit mit dem "Bambino Gesu"- Kinderkrankenhaus in Rom tätig sein, das als Einrichtung des Heiligen Stuhls als größte pädiatrische Poliklinik und Forschungszentrum in Europa anerkannt ist. Dank der Verbindung mit dem Krankenhaus "Bambino Gesù" in Rom wird das neue Krankenhaus Müttern und Kindern eine Gesundheitsversorgung bieten, die den neuesten wissenschaftlichen Standards entspricht, wie es in dem Fides-Bericht hieß.

Die Initiative wird von der Wohltätigkeitsorganisation „Bambino Gesù of Cairo" - Association unterstützt, die vom koptisch-katholischen Priester Ioannis Lahzi Gaid, ehemaliger persönlicher Sekretär von Papst Franziskus, geleitet wird.

Lahzi Gaid hatte das Krankenhaus-Projekt bereits im Juli 2020 vorgestellt, nun soll mit der konkreten Umsetzung begonnen werden. Der Priester war schon unter Benedikt XVI. dessen "arabische Stimme" bei offiziellen Ansprachen und den Katechesen bei Generalaudienzen. Seine diplomatische Tätigkeit hatte der koptisch-katholische Priester in den Nuntiaturen von Bagdad und Amman begonnen.

Neben dem Kinderkrankenhaus soll in der neuen ägyptischen Hauptstadt Neu-Kairo auch ein Waisenhaus errichtet werden. Das Waisenhaus wird den Namen "Oase der Frömmigkeit" tragen und im Eigentum der Koptisch-orthodoxen Kirche stehen.

Im Vergleich zur Koptisch-orthodoxen Kirche mit bis zu zehn Millionen Mitgliedern ist die Koptisch-katholische Kirche in Ägypten zahlenmäßig eine nur sehr kleine Kirche mit bis zu höchstens 200.000 Gläubigen. Sie spielt aber im Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsbereich eine wichtige Rolle. So führt die Kirche in Ägypten beispielsweise rund 170 Schulen und dutzende Spitäler und Kliniken.