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Am 18. Dezember beginnt die Wahl des neuen Kirchenoberhaupts von Zypern

Heiliger Synod der autokephalen Orthodoxen Kirche Zyperns fällte am Montag entsprechenden Beschluss

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Am Sonntag, 18. Dezember, findet der erste Durchgang der Wahl des neuen Kirchenoberhaupts der orthodoxen Kirche Zyperns statt. Das wurde am Montag auf einer außerordentlichen Sitzung des Heiligen Synods der Kirche beschlossen, wie das Infoportal "OrthodoxTimes" berichtete. Als aussichtsreiche Kandidaten gelten laut Medienberichten die Metropoliten Georgios von Paphos, Athanasios von Limassol, Vasilios von Constantia und Ammochostos, Chrysostomos von Kyrenia, Neophytos von Morphou, Isaiah von Tamasos sowie Bischof Christoforos von Karpasia. Bis zur Wahl eines Nachfolgers von Erzbischof Chrysostomos II. leitet Metropolit Georgios von Paphos interimistisch die Orthodoxe Kirche von Zypern. Alle Kandidaten, die zur Wahl antreten wollen, haben für die Bekanntgabe ihrer Kandidatur bis 22. November Zeit.

Gemäß dem Statut der autokephalen Orthodoxen Kirche von Zypern wird die Wahl in zwei Stufen erfolgen. In einer ersten Stufe - am 18. Dezember - sind alle volljährigen orthodoxen Christinnen und Christen wahlberechtigt, die seit mindestens einem Jahr auf Zypern leben und in entsprechende Wählerlisten eingetragen sind.

An den entsprechenden Listen wird nun gearbeitet. Eine der Quellen sind die staatlichen Wählerverzeichnisse, aus denen für die kirchlichen Listen alle nicht-orthodoxen Bürgerinnen und Bürger gestrichen werden. Laut "OrthodoxTimes" leben in Zypern aber u.a. auch 70.000 griechische und 40.000 russische Staatsbürgerinnen und -bürger. Auch letztere können theoretisch an den Wahlen teilnehmen, so sie orthodoxe Taufdokumente und entsprechende Aufenthaltsbescheinigungen vorlegen.

Die drei stimmenstärksten Kandidaten werden dann der 16-köpfigen Bischofsversammlung von Zypern vorgelegt, die aus diesem Dreiervorschlag das nächste Kirchenoberhaupt wählt. Wann dies der Fall sein wird, wurde noch nicht bekannt. Laut Wahlordnung muss nach dem ersten Wahlgang auf jeden Fall eine dreitägige Frist eingehalten werden, innerhalb derer etwaige Beschwerden im Blick auf Unregelmäßigkeiten oder sonstige vermeintlich illegale Vorgänge eingebracht werden können. Sollte dies der Fall sein, müsste sich der Synod zunächst damit beschäftigen.

Laut Medienberichten hat sich der Synod der Orthodoxen Kirche von Zypern aber auch ganz grundsätzlich noch die Möglichkeit vorbehalten, die Wahl zu verschieben, sollte es bei der Vorbereitung zu größeren Problemen kommen.

Erzbischof Chrysostomos II. war am 7. November im Alter von 81 Jahren gestorben. Der Begräbnisgottesdienst fand am vergangenen Samstag in der orthodoxen Kathedrale von Nikosia statt. Dem Gottesdienst stand der Ökumenische Patriarch Bartholomaios I., Ehrenoberhaupt der Weltorthodoxie, vor. An dem Begräbnis nahmen auch Patriarch Theodoros von Alexandrien, Erzbischof Hieronymos II. von Griechenland und zahlreiche weitere hochrangige Kirchenvertreter teil, weiters auch der Präsident der Republik Zypern, Nikos Anastasiades, und die Präsidentin Griechenlands, Ekaterini Sakellaropoulou. Die katholische Kirche war vertreten durch Kardinal Kurt Koch, Präfekt des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, der eine Beileidsbekundung von Papst Franziskus überbrachte, sowie den Apostolischen Nuntius für Zypern, Erzbischof Adolfo Tito Yllana. Zur anschließenden Beisetzung des Erzbischofs läuteten die Glocken aller Kirchen Zyperns.