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Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis 2023/24 geht an Archimandrit Michael Schneider

Bedeutender Ökumene-Preis wird bereits zum 12. Mal vergeben - Öffentliche Preisverleihung am 7. August in der Abtei Niederaltaich

POI 240712

Foto: Johannes Hauck

Niederaltaich, 12.07.24 (poi) Den Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis der Benediktinerabtei Niederaltaich erhält in diesem Jahr der katholische Dogmatiker und Liturgiewissenschaftler Archimandrit Michael Schneider. Die öffentliche Preisverleihung findet am Mittwoch, 7. August, in Niederaltaich statt. Die Abtei Niederaltaich verleiht den Preis im Gedenken an ihren 1982 verstorbenen Abt Emmanuel Maria Heufelder heuer bereits zum 12. Mal und würdigt damit Einrichtungen und Personen, die sich in besonderer Weise für die ökumenische Verständigung und Annäherung zwischen der katholischen Kirche und den Ostkirchen engagieren. Der Preis ist in diesem Jahr mit 5.000 Euro dotiert.

Michael Schneider schöpfe als Dogmatiker und Liturgiewissenschaftler wie auch als Spiritual des Priesterseminars der Diözese Eichstätt tief aus der römischen wie auch der byzantinischen Tradition, hieß es von Seiten der Abtei in einer Aussendung. Auch praktisch lote er zwei liturgische Wege der Gottesbegegnung aus, "die er in einen Dialog eintreten lässt mit dem Ziel einer doxologischen Einigung der Kirche(n) in ihrer Vielfalt". Ökumenische Einheit sei für Schneider mehr als die Diskussion dogmatischer Auseinandersetzungen, mehr als die historische Aufarbeitung von Fragestellungen oder das Finden neuer Einheitsformeln. Er betrachte die getrennten Kirchen mit einer positiven synoptischen Haltung, "um einen gemeinsamen Zugang zur Dimension der Heiligkeit zu eröffnen". Die "Ökumene des Herzens", die Schneider nicht nur immer wieder beschreibe, fördere und breiten Schichten vermittle, werde von ihm auch persönlich gelebt und bahne den Weg hin zur spirituellen Einigung von Ost- und Westkirche.

Der "Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis" wurde vom deutschen Rechtsanwalt Hanns Gierlichs (1907-1993) in Dankbarkeit gegenüber seinen konfessionsverschiedenen Eltern gestiftet. Emmanuel Heufelder (1898-1982), an dessen ökumenische Pionierleistung Gierlichs durch die Namensgebung des Preises erinnern wollte, leitete von 1934 bis 1968 (zunächst als Prior, seit 1949 als Abt) die Benediktinerabtei Niederaltaich in Bayern. Er gab dem Kloster die ökumenische Ausrichtung, die besonders vom Miteinander zweier kirchlicher Traditionen mit ihren Gottesdiensten im römischen und byzantinischen Ritus geprägt ist.

Der "Abt-Emmanuel-Heufelder-Preis" wurde erstmals 1992 vergeben. Zu den bisherigen Preisträgerinnen und Preisträgern gehören u.a. die österreichische "Mutter der Ökumene" Oberin Christine Gleixner und der Grazer orthodoxe Theologe und Ökumene-Experte Prof. Grigorios Larentzakis (beide 2009). 1998 erhielt den Preis der damalige rumänisch-orthodoxe Metropolit und heutige Patriarch Daniel (Ciobotea). Zuletzt wurde der rumänisch-orthodoxe Metropolit Serafim (Joanta) ausgezeichnet. Die Stiftung PRO ORIENTE erhielt den Preis 2006.