Zagreb: Neuer serbisch-orthodoxer Bischof für Kroatien in Amt eingeführt
Metropolit Kirilo (Bojovic) übernimmt Amt des Administrators von Zagreb-Ljubljana von seinem Vorgänger in dieser Funktion, Patriarch Porfirije
Zagreb, 23.08.23 (poi) Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije hat am Wochenende in Zagreb den neuen serbisch-orthodoxen Administrator für die Diözese Zagreb und Ljubljana, Metropolit Kirilo (Bojovic), in sein Amt eingeführt. An der Amtseinführung in der orthodoxen Kathedrale von Zagreb nahmen neben zahlreichen orthodoxen Geistlichen und Gläubigen auch Vertreter der Katholischen Kirche, der Politik und des diplomatischen Korps teils. Patriarch Porfirije rief in seiner Ansprache einmal mehr zur Versöhnung zwischen den Kirchen und Nationen auf.
Patriarch Porfirije war vor seiner Wahl zum Oberhaupt der Serbisch-orthodoxen Kirche (SOK) im Februar 2021 selbst Metropolit von Zagreb-Ljubljana, seither hat er die Diözese weiterhin als Administrator geführt. Der Synod der SOK wählte auf seiner Sitzung im Mai den Bischof von Buenos Aires sowie von Süd- und Mittelamerika, Kirilo (Bojovic) zum neuen Administrator. Ein definitiver Nachfolger für Porfirije als Metropolit von Zagreb-Ljubljana wurde bislang noch nicht bestimmt. Die Position ist aufgrund der Spannungen zwischen Kroatien und Serbien sehr heikel. Porfirije war zu seiner Zeit als Metropolit in Kroatien (und Slowenien) stets um Dialog und Versöhnung bemüht.
Der Patriarch zeigte sich bei der Amtseinführung überzeugt, dass der Synod mit der Wahl von Bischof Kirilo eine gute Wahl getroffen habe. Die orthodoxen Serben seien in der Region seit Jahrhunderten verwurzelt, zugleich lebten sie in einer Minderheitensituation. Als Bischof von Buenos Aires sowie von Süd- und Mittelamerika habe Kirilo bereits viel Erfahrung mit solchen Gegebenheiten bzw. Herausforderungen.
Der neue Administrator Kirilo betonte in seiner Ansprache, dass er den Weg des Dialogs und der Versöhnung seines Vorgängers fortsetzen wolle. Patriarch Porfirije habe in seiner Zeit als Metropolit von Zagreb-Ljubljana gezeigt, dass auch in schwierigen gesellschaftlichen Situationen "Brücken der Freundschaft" möglich seien.
Kirilo (Bojovic) wurde 1969 in Podgorica (Montenegro) geboren. Er absolvierte zunächst naturwissenschaftliche und mathematische Studien, bevor er 2000 beschloss, die geistliche Laufbahn einzuschlagen. Seine theologische Ausbildung erhielt er in Montenegro, Serbien und Russland. Er war u.a. von 2009 bis 2014 Professor für Neues Testament am theologischen Seminar St. Peter in Cetinje in Montenegro, bevor er 2014 nach Südamerika geschickt wurde. 2016 erfolgte seine Bischofsweihe, 2018 wurde er zum Bischof von Buenos Aires sowie von Süd- und Mittelamerika gewählt. Dieses Amt übt er auch weiterhin aus. Die Aufgabe als Administrator von Kroatien und Slowenien übernimmt er vorerst zusätzlich.