Serbisch-orthodoxer Patriarch Porfirije besucht New York
Bereits zweiter Besuch in den USA nach 2023 - Festgottesdienst in New Yorker Sava-Kathedrale am dritten Jahrestag der Wahl Porfirijes zum Kirchenoberhaupt
Belgrad/New York, 16.02.24 (poi) Der serbisch-orthodoxe Patriarch Porfirije hat an diesem Freitag einen mehrtägigen Besuch in New York begonnen. Er wird laut einer kurzen Mitteilung des Belgrader Patriarchats am Sonntag in der serbisch-orthodoxen Sava-Kathedrale einem Festgottesdienst vorstehen. Der Sonntag, 18. Februar, ist der dritte Jahrestag der Wahl Porfirijes zum Oberhaupt der Serbisch-orthodoxen Kirche.
Die Sava-Kathedrale in New York war zu Ostern 2016 bei einem Brand zerstört worden und wurde inzwischen wieder aufgebaut, allerdings sind die Arbeiten noch nicht abgeschlossen. Der Patriarch wird deshalb auch an einigen Sitzungen teilnehmen, die sich mit dem Wiederaufbau beschäftigen.
Patriarch Porfirije hatte bereits vor gut einem Jahr die USA besucht. Weshalb nun bereits in so kurzem zeitlichem Abstand ein weiterer Besuch stattfindet, wurde vonseiten des Patriarchats nicht mitgeteilt. Auch wurde nicht bekannt gegeben, ob neben New York noch weitere Reiseziele auf dem Programm des Patriarchen stehen. Im Rahmen des Besuchs vor einem Jahr vermuteten Beobachter, dass dieser der Konsolidierung der Kirche vor Ort diene, nachdem es zuvor zu internen Turbulenzen aufgrund von Verwaltungs- und Strukturreformen gekommen war.
In Amerika hat die Serbisch-orthodoxe Kirche fünf Diözesen: Mars (östliche USA), Third Lake (mittlere USA), Alhambra (westliche USA, Alaska und Mexiko), Campbellville-Milton (Kanada), sowie Buenos Aires (Südamerika). Insgesamt gibt es rund 220 Kirchen, Klöster und weitere kirchliche Einrichtungen in Nord-, Mittel- und Südamerika. In Libertyville bei Chicago gibt es mit der Saint Sava-Fakultät die einzige Hochschule der Serbisch-orthodoxen Kirche auf dem nordamerikanischen Kontinent.
Die Auswanderung von serbisch-orthodoxen Christinnen und Christen nach Amerika begann in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Hauptsächlich handelte es sich dabei um Menschen aus jenem Teil des heutigen Serbiens, das damals Teil der Habsburgermonarchie war. Bis zum Ende des 19. Jahrhunderts kamen die Auswandernden schließlich auch verstärkt aus dem Königreich Serbien und dem Fürstentum Montenegro. Ende des 19. Jahrhunderts wurden erste Pfarrgemeinden in den USA gegründet und Kirchen gebaut. 1921 wurde eine erste serbisch-orthodoxe Diözese für Amerika und Kanada gegründet. Seither haben sich die Strukturen mehrmals geändert und wurden an die jeweils aktuellen Bedürfnisse angepasst.