Serbisch-orthodoxe Kirche festigt Strukturen in Rom
Wiener Bischof Andrej (Cilerdzic) zu Gesprächen in Rom - Begegnung u.a. auch mit Kardinal Kurt Koch
Rom/Wien, 04.05.23 (poi) Die Serbisch-orthodoxe Kirche in Italien, die zum Verantwortungsbereich des Wiener Bischofs Andrej (Cilerdzic) gehört, will ihre Strukturen und seelsorglichen Bemühungen weiter festigen und stärken. Das geht aus einer Meldung auf der Website der serbischen Diözese Österreich/Schweiz/Italien hervor. Bischof Andrej hielt sich demnach vor Kurzem in Rom auf, um entsprechende Gespräche zu führen. Zudem traf er u.a. mit Kardinal Kurt Koch, dem Präsidenten des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, zusammen. Die Serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde in Rom will weiters laut Mitteilung auch die Ukrainisch-orthodoxe Kirche (UOK) in Rom unterstützen.
Bischof Andrej war bei seinem Rom-Besuch Gast von Kardinal Koch. Bei der Begegnung im Vatikan ging es laut Mitteilung um ökumenische Fragen, aber auch um theologische, gesellschaftspolitische und soziale Themen. Bischof Andrej und Kardinal Koch kennen sich seit der Zweiten Europäischen Ökumenischen Versammlung 1997 in Graz.
Der Wiener serbisch-orthodoxe Bischof traf zudem auch den Sekretär des Dikasteriums zur Förderung der Einheit der Christen, Bischof Brian Farrell. Ebenso stand ein Besuch bei der Gemeinschaft Sant'Egidio auf dem Programm.
Im Zentrum des Besuchs stand die Begegnung mit der serbisch-orthodoxen Gemeinde zum Heiligen Sava. Die Gemeinde feiert ihre Gottesdienste in der (katholischen) Kirche des Heiligen Philipp Neri auf dem Esquilin im Zentrum von Rom, die der Gemeinde vom Studienzentrum "Ezio Aletti" zur Verfügung gestellt wird, das in das Päpstliche Orientalische Institut eingegliedert ist.
Bei der Sitzung des Kirchenrates wurde u.a. beschlossen, den ukrainischen Pfarrer Archimandrit Theodoret (Bednikov) aus der Eparchie Odessa (Ukraine) zu unterstützen. Dieser gehört der Ukrainisch-orthodoxen Kirche an und ist von Metropolit Onufrij mit der Seelsorge an den in Rom lebenden Mitgliedern dieser Kirche beauftragt. Die UOK steht in der Ukraine derzeit schwer unter Druck. Die Behörden werfen der UOK vor, sich nicht deutlich genug von der Russisch-orthodoxen Kirche zu distanzieren.
Die Serbisch-orthodoxe Kirche in Österreich zählt bis zu 350.000 Gläubige. Bischof Andrej hat seinen Amtssitz in Wien, er ist zugleich aber auch für die Schweiz, Italien und Malta zuständig. In der Schweiz zählt die Kirche rund 180.000 Gläubige in 15 Pfarren, in Italien sind es rund 70.000 Gläubige und sechs Pfarrgemeinden. Weder die Schweiz noch Italien sind laut Bischof Andrej derzeit groß genug, um eigene Bischofssitze zu etablieren. Noch weniger gilt dies für Malta, wo zwei Gemeinden bestehen.