Salzburg: Gelebte Ökumene in Pfarre Leopoldskron-Moos
Katholische Pfarre bekam orthodoxe Theophanie-Ikone überreicht - Salzburger PRO ORIENTE-Vorsitzender Winkler: "Besonderes Zeichen der Verbundenheit im gemeinsamen Glauben"
Salzburg, 14.08.23 (poi) Die katholische Pfarre Leopoldskron-Moos in Salzburg hat am Sonntag als Zeichen der guten katholisch-orthodoxen Beziehungen vor Ort eine orthodoxe Theophanie-Ikone überreicht bekommen. Mit der Feier, die von byzantinischen Gesängen begleitet wurde, sei deutlich geworden, dass die Kirche mit zwei Lungenflügeln - dem westlichen und dem östlichen - atmet und beide zusammengehören, so Robert Luckmann, stellvertretender Vorsitzender der Salzburger PRO ORIENTE-Sektion und Wortgottesdienstleiter in der Pfarre Leopoldskron-Moos. Das Geschenk der Ikone und der festliche Gottesdienst seien ein kleiner Schritt, dass die Ökumene in den Köpfen und in den Herzen der "einfachen" Christinnen und Christen vor Ort in den Pfarren ihren Platz findet, so Luckmann.
Die von einem bulgarisch-orthodoxen Ikonenmaler "geschriebene" Ikone wurde im Rahmen einer festlichen Prozession in die Kirche gebracht, im Rahmen des Sonntagsgottesdienstes vorgestellt und verehrt und erhielt ihren endgültigen Platz beim Taufbecken der Kirche.
Auch der Vorsitzende der Salzburger PRO ORIENTE-Sektion, Prof. Dietmar Winkler, würdigte in einem Schreiben die ökumenische Initiative. Ikonen seien nicht nur Kunstwerke, sondern vor allem Ausdruck des Glaubens. Die Ikone der Taufe Jesu heiße daher "Theophanie", d.h. Gott wird sichtbar. Das Theophanie-Fest ist eines der zwölf großen Feste der Orthodoxen Kirche. Wenn nun eine römisch-katholische Pfarre eine eigens für sie von einem bulgarisch-orthodoxen Ikonenmaler geschriebene Theophanie-lkone geschenkt bekommt, "so ist dies ein wunderbares und besonderes Zeichen der Verbundenheit im gemeinsamen Glauben an den Dreieinen Gott", schreibt Winkler: "Es ist die Frucht eines langjährigen ökumenischen Bemühens dieser Pfarre um die Einheit der Kirche."
Die Pfarre Leopoldskron-Moos hat auch gute und intensive Beziehungen zur Syrisch-orthodoxen Kirche, die 2015 im Besuch des syrisch-orthodoxen Patriarchen Aphrem II. 2015 einen Höhepunkt erlebten