PRO ORIENTE trauert um Altabt Gregor Henckel-Donnersmarck
Präsident Koja: Früherer Abt des Stiftes Heiligenkreuz war ein "auf dem Gebiet der christlichen Ökumene engagierter und kenntnisreicher Wegbereiter der Einheit"

Die Stiftung PRO ORIENTE trauert um den verstorbenen früheren Abt des Stiftes Heiligenkreuz, Gregor Henckel-Donnersmarck, der am 20. April infolge einer Krebserkrankung im 83. Lebensjahr verstorben ist. Henckel-Donnersmarck sei nicht nur "eine äußerst dialogfähige und -freudige, weit vernetzte, kluge und weltweit geschätzte kirchliche Führungspersönlichkeit" gewesen, "sondern auch ein auf dem Gebiet der christlichen Ökumene engagierter und kenntnisreicher Wegbereiter der Einheit", schrieb der PRO ORIENTE-Präsident, Botschafter Dr. Clemens Koja, in einem Kondolenzbrief an den aktuellen Abt von Heiligenkreuz, Maximilian Heim.
Gregor Henckel-Donnersmarck war PRO ORIENTE über viele Jahre hinweg und in verschiedenen Funktionen eng verbunden. In den Jahren 2006 bis 2009 übernahm er als Vizepräsident gemeinsam mit dem damaligen PRO ORIENTE-Präsidenten Dr. Johann Marte die Gesamtverantwortung für die Geschicke der Stiftung.
"Wir sind Abt Gregor für sein ökumenisches Engagement, seine Unterstützung der Arbeit von PRO ORIENTE und sein beherztes Engagement zur Erreichung der Ziele unserer Stiftung von Herzen dankbar und bleiben ihm in aufrichtiger Anerkennung seines Wirkens tief verbunden", so Koja, der auch auf viele persönliche Begegnungen mit dem Verstorbenen zurückblicken kann. "Wir werden uns stets gerne an die lebendige und den Menschen zugewandte Art des Verstorbenen erinnern und ihm ein ehrendes Andenken bewahren", so der PRO ORIENTE-Präsident abschließend.
Vom Konzern ins Kloster
Henckel-Donnersmarck kam am 16. Jänner 1943 im schlesischen Breslau zur Welt und erhielt zunächst den Taufnamen Ulrich. Die Familie musste nach dem Krieg fliehen und lebte daraufhin in Franken und in Kärnten. In den 1960er-Jahren studierte der spätere Ordensmann an der Hochschule für Welthandel in Wien und war später Manager bei der Speditionsfirma Schenker & Co. in Deutschland und Spanien. 1977 trat er ins Stift Heiligenkreuz ein, wo er den Ordensnamen Gregor erhielt, war nach seiner 1982 erfolgten Priesterweihe durch Bischof Maximilian Aichern von 1986 bis 1991 Prior des Zisterzienserstiftes Rein bei Graz, anschließend Assistent des Generalabtes in Rom und fünf Jahre lang auch Nationaldirektor von Missio Austria (Päpstliche Missionswerke Österreich).
1999 wurde Henckel-Donnersmarck zum 67. Abt des Stiftes Heiligenkreuz gewählt und stand diesem bis 2011 vor. In seine Amtszeit fielen u.a. die Besuche von Papst Benedikt XVI. (9. September 2007), des Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. (16. Juni 2004) und des rumänisch-orthodoxen Patriarchen Daniel (14. Juni 2009) in Heiligenkreuz. Auch die Erhebung der 1802 gegründeten Hochschule Heiligenkreuz zu einer Hochschule päpstlichen Rechtes, die Förderung des Gregorianischen Chorals mit dem Welterfolg der von den Mönchen herausgegebenen CD-Reihe "Chant" sowie der Beginn des von Heiligenkreuz aus gegründeten Klosters Neuzelle in Brandenburg geschahen in der Amtszeit von Abt Gregor.
Die Beisetzung wird am Mittwoch, 30. April, im Stift Heiligenkreuz stattfinden. Für 14 Uhr ist ein Pontifikalrequiem in der Stiftskirche geplant, im Anschluss die Beisetzung bei den Gräbern der Mitbrüder auf dem Heiligenkreuzer Ortsfriedhof. Bereits am Vortag gibt es eine Aufbahrung des Sargs mit dem Leichnam in der Totenkapelle des Kreuzgangs.