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Neue Publikation "Das Gebet für die Verstorbenen" erschienen

Herausgeberin und Herausgeber Andrea Riedl, Elias Haslwanter und Hans-Jürgen Feulner gehen der Frage nach dem Warum und Woraufhin des Gebets für die Verstorbenen nach

POI 241210

Wien, 10.12.24 (poi) "Das Gebet für die Verstorbenen. Zugänge aus Theologie und Praxis" lautet der Titel eines neuen Sammelbandes, der dieser Tage im Aschendorff-Verlag erschienen ist. Als Herausgebende fungieren die an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Regensburg lehrenden Theologin Andrea Riedl, der Wiener Liturgiewissenschaftler Elias Haslwanter, der ab 2025 an der Catholic University of America in Washington D.C. lehren wird, sowie Hans-Jürgen Feulner, Professor für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-theologischen Fakultät der Universität Wien. Alle drei sind in verschiedenen Funktionen auch eng mit der Stiftung PRO ORIENTE verbunden.

Der mehr als 500 Seiten starke Band bietet ein umfangreiches Spektrum an Beiträgen, die sich dem Gebet für die Verstorbenen aus den unterschiedlichsten Perspektiven nähern. Die Ausgangssituation beschreiben die Herausgebenden in der Einleitung folgendermaßen: "Die Glaubensgewissheit, dass der Mensch als Geschöpf und Abbild Gottes durch Tod und Auferstehung Jesu Christi selbst zu neuem Leben auferstehen wird, ist der christlichen Verkündigung von allem Anfang an eingeschrieben und letztlich nicht verhandelbar. Was bedeutet es vor diesem Hintergrund aber, dass die Kirchen und Gläubigen für ihre Verstorbenen in Liturgie und Alltag beten?"

Und weiter: "Ist Gebet Hoffnung, Zuversicht, Intervention, Klage, Deal oder Apophatik, um das Unsagbare in Worte zu bringen? Welche Texte, Riten und Rituale begleiten das Totengebet in den unterschiedlichen liturgischen Traditionen, und wo gibt es ökumenische Anknüpfungspunkte und Dissens? Vor welchen Herausforderungen steht die kirchliche Verkündigung am individuellen Lebensende in der Begleitung von Sterbenden und Hinterbliebenen, herausgefordert von großen gesellschaftlichen und kulturellen Wandlungsprozessen?"

Der Frage nach dem Warum und Woraufhin des Gebets für die Verstorbenen versuchen sich Theologinnen und Theologen unterschiedlicher Disziplinen und konfessioneller Zugehörigkeiten zu nähern. Die einzelnen Beiträge überschneiden sich thematisch zum Teil auch, was die Interdisziplinarität der beteiligten theologischen Fächer und Methodiken (Historische Theologie, Liturgiewissenschaft, Systematische Theologie, Praktische Theologie, Moraltheologie und Ostkirchenkunde) belegt. Ergänzt werden die theologischen Beiträge von Stimmen aus der Praxis, wenn es um Orte und Vollzüge des Gebets für die Verstorbenen aus Sicht der Seelsorge geht.

Im ersten Abschnitt des Buches spannen theologiegeschichtliche Zugänge zum Gebet für die Verstorbenen den Bogen über die großen Epochen der Christentumsgeschichte und zeigen wichtige gesellschaftsprägende Merkmale des Gebets für die Verstorbenen in der Geschichte der Kirchen auf.

Der zweite Abschnitt widmet sich dem Gebet für die Verstorbenen in Liturgie und Ritus. In ihm werden die vielfältigen liturgischen Traditionen in Ost und West in Geschichte und Gegenwart der Kirchen auf ihre Schwerpunkte in Bezug auf das Gebet für die Verstorbenen hin befragt.

Abschnitt drei konturiert Sinnfragen entlang des Gebets für die Verstorbenen und vereint Beiträge, die das Totengebet im Gegenwartskontext kritisch erschließen, Chancen benennen und Sinnfelder eröffnen.

Der vierte und letzte Abschnitt handelt von Orten und Vollzügen des Gebets für die Verstorbenen und bietet Reflexionen bzw. Essays von Autorinnen und Autoren, die in unterschiedlichen Praxisfeldern mit dem Gebet für die Verstorbenen befasst sind.

Andrea Riedl, Elias Haslwanter, Hans-Jürgen Feulner (Hgg.): Das Gebet für die Verstorbenen. Zugänge aus Theologie und Praxis, Aschendorff-Verlag 2024.

Das Werk kann u.a. als digitale Open-Access-Ausgabe hier kostenlos heruntergeladen werden.