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Georgien: Patriarch Ilia II. wird 90 Jahre und ist seit 45 Jahren im Amt

Wegen der "ernsten Lage in der Ukraine und auf der ganzen Welt" wird es laut Georgischem Patriarchat aber keine großen Feiern geben

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Patriarch Ilia II., Oberhaupt der Orthodoxen Kirche Georgiens, wird am 4. Jänner 90. Die Hälfte seines Lebens hat er dann als Kirchenoberhaupt verbracht, denn er steht bereits seit 1977 an der Spitze der Georgisch-orthodoxen Kirche. Am 25. Dezember begeht er sein 45-jähriges Amtsjubiläum. Der Patriarch wird die beiden Jubiläen allerdings nicht groß feiern. Als Grund für die limitierten Feiern nannte das Patriarchat "die ernste Lage in der Ukraine und auf der ganzen Welt". Es sei deshalb auch nicht geplant, Kirchenführer oder politische Vertreter einzuladen.

Patriarch Ilia II. (Geburtsname: Irakli Ghudushauri-Shiolaschwili) wurde am 4. Jänner 1933 im nordossetischen Wladikawkas geboren. Nach der Schule studierte er am Theologischen Seminar bzw. der Theologischen Akademie in Moskau, wo er 1960 seinen Abschluss machte. Schon 1957 wurde er zum Mönch mit dem Namen Ilia geweiht, 1959 folgte die Priesterweihe. 1960 ging er zurück nach Georgien, wo er als Priester an der Kathedrale von Batumi seinen Dienst versah. 1963 wurde Ilia Bischof von Batumi-Schemokmedi und Patriarchalvikar. Zugleich übernahm er das Amt des Rektors des Theologischen Seminars von Mzcheta, der damals einzigen theologischen Ausbildungsstätte in Georgien.

1967 wurde Ilia nach Abchasien versetzt und dort 1969 zum Bischof bzw. Metropoliten geweiht. Am 23. Dezember 1977 wurde der damals 44-jährige Metropolit zum Patriarchen von Georgien gewählt. Die Inthronisation erfolgte am 25. Dezember 1977, seither trägt er den Namen Ilia II.

Als der Patriarch sein Amt antrat, gab es in Georgien lediglich 15 Diözesen und aufgrund der kommunistischen Verfolgungen nur noch 30 aktive Kirchen. Heute gibt es 47 Diözesen und zirka 2.000 Kirchengemeinden sowie etwa 3.000 Geistliche.

Der Patriarch, der seit vielen Jahren mit großen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, ist die mit Abstand populärste Persönlichkeit Georgiens. Er war auch das erste orthodoxe Kirchenoberhaupt, das schon wenige Stunden nach dem Angriff Russlands am 24. Februar zum sofortigen Stopp des Krieges aufgerufen hatte. Georgien fürchtet, nach der Ukraine der nächste Staat auf der Eroberungsliste Wladimir Putins zu sein.