Begegnung von PRO ORIENTE-Linz mit rumänisch-orthodoxem Metropoliten Serafim
PRO ORIENTE-Besuch in rumänisch-orthodoxer Gemeinde in Traun - Obmann Pühringer zur Ökumene: "Wenn man trennende Wände nicht niederreißen kann, dann muss man Löcher in die Wand schlagen, um den anderen zumindest sehen zu können"
Linz, 21.09.23 (poi) Die Linzer Sektion der Stiftung PRO ORIENTE hat mit einem Besuch in der rumänisch-orthodoxen Gemeinde in Traun ihr Arbeitsprogramm im Herbst begonnen. Bei dem Besuch trafen die Verantwortlichen der Stiftung auch mit dem rumänisch-orthodoxen Metropoliten Serafim (Joanta) zusammen. Der Metropolit wie auch der Linzer PRO ORIENTE-Obmann und oberösterreichische Altlandeshauptmann Josef Pühringer unterstrichen in ihren Ansprachen den Willen zur verstärkten ökumenischen Zusammenarbeit, wie PRO ORIENTE-Linz am Donnerstag in einer Aussendung mitteilte.
Die Linzer PRO ORIENTE-Sektion besucht zweimal jährlich orthodoxe Gemeinden in Oberösterreich. Am Beginn des Treffens in Traun stand eine orthodoxe Dank-Liturgie. Eine besondere Geste innerhalb des Gottesdienstes war, als Metropolit Serafim seinen Priester aufforderte, nicht nur für den rumänisch-orthodoxen Bischof zu beten, sondern auch den katholischen Diözesanbischof Manfred Scheuer namentlich zu erwähnen.
In den beiden Ansprachen unterstrichen Metropolit Serafim und Obmann Pühringer, dass man gemeinsam an einem stärkeren Miteinander arbeiten müsse. Pühringer betonte dabei wörtlich: "Wenn man trennende Wände nicht niederreißen kann, dann muss man Löcher in die Wand schlagen, um den anderen zumindest sehen zu können. Unser geschwisterliches Nebeneinander muss zu einem Miteinander werden."
Metropolit Serafim hob die gute Zusammenarbeit zwischen den verschiedenen Kirchen hervor. Die rumänischen Gläubigen hätten in den meisten Pfarren kein eigenes Kirchengebäude und seien daher auf die Gastfreundschaft von protestantischen und katholischen Gemeinden angewiesen. Dieser Freundschaftsdienst, so der Metropolit, habe die ökumenischen Beziehungen unter den Kirchen erheblich verbessert. Dies zeige auch, dass die Ökumene letztlich sehr stark von der Basis ausgehe.
In Österreich gibt es bereits knapp 30 rumänisch-orthodoxe Pfarren, die in vier rechtlich selbständigen regional gegliederten Kirchengemeinden zusammengefasst sind. Die Zahl der rumänisch-orthodoxen Gläubigen in Österreich liegt Schätzungen zufolge bei bis zu 50.000. Die Gemeinden in Österreich gehören zur Erzdiözese von Deutschland, Österreich und Luxemburg, der Erzbischof Serafim vorsteht. Er ist zugleich auch Metropolit der Rumänischen Orthodoxen Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa, die neben der Erzdiözese auch noch die Rumänische Diözese für Nordeuropa umfasst. Sowohl Metropolie als auch Erzdiözese haben ihren Sitz in Nürnberg.