Amtsjubiläum des für Österreich zuständigen antiochenischen Metropoliten Isaak
Der Metropolit leitet die griechisch-orthodoxe Kirche von Antiochien in Deutschland und Österreich seit 10 Jahren
Berlin/Wien, 01.12 23 (poi) Metropolit Isaak (Barakat) beging dieser Tage sein zehnjähriges Amtsjubiläum als Leiter der griechisch-orthodoxen Kirche von Antiochien in Deutschland und Mitteleuropa. Zu seiner Erzdiözese gehört auch Österreich; der Metropolit ist damit auch Mitglied der Orthodoxen Bischofskonferenz in Österreich. Aus Anlass des Jubiläums fand in der Demetrius-Kirche in Köln ein Festgottesdienst statt, dem Metropolit Isaak vorstand. In dieser Kirche wurde er auch vor zehn Jahren feierlich von Patriarch Johannes X. in sein Amt eingeführt.
In der bisherigen Amtszeit von Metropolit Isaak ist die Zahl der zum Patriarchat von Antiochia gehörenden orthodoxen Gläubigen in seiner Erzdiözese deutlich gewachsen, nicht zuletzt als Folge des Syrien-Krieges. Die Metropolie zählt inzwischen mehr als 30 Gemeinden. In Blankenheim in der Eifel wurde zudem das erste antiochenisch-orthodoxe Kloster in der Diözese gegründet. Die große Mehrzahl der Gemeinden der antiochenisch-orthodoxen Metropolie von Deutschland und Mitteleuropa liegt in Deutschland, je zwei gibt es in Österreich und den Niederlanden.
Metropolit Isaak wurde 1966 in Damaskus geboren und studierte dort Jus. Nach dreijährigem Militärdienst begann er 1990 ein Theologiestudium in Saloniki, wo er auch promovierte. Im selben Jahr empfing er die Priesterweihe. 2005 wurde er im Libanon Abt des Marienklosters Balamand bei Tripoli. Zugleich vertrat er das Patriarchat von Antiochien beim Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in Genf. Mit Beginn des Syrienkrieges 2011 berief ihn der damalige Patriarch Ignatios IV. als persönlichen Mitarbeiter. Am 15. Oktober 2013 wurde er schließlich von der Synode der antiochenischen Kirche zum Metropoliten von Deutschland und Mitteleuropa gewählt. Sitz der Erzdiözese ist Berlin.
Die Gläubigen des orthodoxen Patriarchats von Antiochien leben vor allem in Syrien und im Libanon. Es gibt aber auch Diaspora-Diözesen in den USA, in Lateinamerika und in Westeuropa. Der Sitz des Patriarchen ist Damaskus. Die Angaben zu den Zahlen der Gläubigen weltweit, die dem Patriarchat zuzurechnen sind, reichen von 750.000 bis drei Millionen.
Das Patriarchat von Antiochien gehört zu den fünf großen altkirchlichen Patriarchaten (neben Rom, Konstantinopel, Alexandrien und Jerusalem). In Antiochien (heute Antakiya in der Südosttürkei) wurden die Nachfolger Jesu erstmals als "Christen" bezeichnet. Die Gläubigen feiern heute die byzantinische Liturgie (meist) in arabischer Sprache. In Österreich und Deutschland werden inzwischen auch einige Teile der Liturgie in deutscher Sprache gefeiert.
Die Zahl der Gläubigen, die zur antiochenisch-orthodoxen Kirche gehören, ist nicht nur insgesamt, sondern auch für Österreich schwer zu benennen. Vor mehreren Jahren sprach man noch von 120 bis 150 Familien, durch den Krieg in Syrien sind in den letzten Jahren auch viele orthodoxe Flüchtlinge von dort nach Österreich gekommen. Die überwiegende Zahl der Gläubigen lebt in Wien. Sie gehören zur Kirchengemeinde zu den Heiligen Petrus und Paulus.
Die Anfänge der antiochenisch-orthodoxen Gemeinde in Wien gehen auf das Jahr 1986 zurück. Pionierarbeit in der Seelsorge leistete Pater Georgios Tüten. Die ersten Gemeindemitglieder stammten zum Großteil aus der Türkei. Im Jahr 2002 wurde die Kirchengemeinde offiziell begründet, als Pfarrer fungierte ab diesem Jahr Michail Papas. Die Gottesdienste feierte die Gemeinde damals in der katholischen Kirche am Gaußplatz im zweiten Wiener Bezirk. Inzwischen ist die Gemeinde in der "Mutter der Barmherzigkeit"-Kirche in der Fünfhausgasse im 15. Bezirk beheimatet. Verantwortlicher Pfarrer ist aktuell Erzpriester Nikola Wahbeh.
In Tirol ist die orthodoxe Gemeinde St. Georgios in Hall beheimatet. An jedem ersten Sonntag im Monat wird dort Gottesdienst gefeiert. Die Gemeinde wird von einem Priester von Deutschland aus betreut.
Infos: https://antiochorthodox.at